Samstag, 4. April 2009

 

Betti Beyer, Weltladen

Vor 22 Jahren zogen 4 junge Leute in unser Haus, wo ich seit einem Jahr wohnte. Die beiden Frauen kamen mit vielen neuen Ideen aus Peru, wo sie ein 1-jähriges Praktikum hinter sich hatten. Sie hatten dort vielen alleingelassenen Frauen mit ihren Kindern geholfen, sich im Leben besser zurecht zu finden. Ihre Idee war nun, in Deutschland zu Geld zu kommen, um den Frauen in Peru ein Stück Land zu kaufen um Mais anzubauen.

Wir stellten jeden Samstag einen Tapeziertisch auf den Markt und verkauften Kaffee von der "Dritten Welt", Häkelspitzen von den Frauen aus Peru und andere Sachen, führten viele Gespräche, und es kamen interessante Leute, die auch mithelfen wollten. Weil wir merkten, daß das gar nicht so einfach geht, gründeten wir einen Verein.

1993 war es soweit: Wir konnten den Frauen aus Peru 16.000.- DM überweisen für ein Grundstück zum Gemüseanbau. Es war geschafft!! Wir rieben uns die Augen und sahen, dass es noch viel mehr Ungerechtigkeiten gab, wo wir uns einmischen mussten .

Mittlerweilen waren wir eine tatkräftige Truppe. Wir hatten Ladenräume, trafen uns alle 14 Tage und sahen immer mehr Aufgaben. Auch haben wir die privaten Sorgen der Mitstreiter angehört und wenn nötig geholfen. Oft wusste ich nicht was wichtiger war, die Gruppe in Peru oder unsere Gruppe. Es war ein schönes Miteinander. Es sind viele zu uns gestoßen und viele wieder weggezogen, wenn es der Beruf oder die Familienplanung erforderte.

Als Ehrenamt haben wir es nie angesehen. Erst vor ein paar Jahren, als wir Mitarbeiter suchten, die mit uns ein Ziel suchten, kam dieser Begriff auf. Ich wusste damals nicht, dass das einmal mein Lebensziel werden würde. Ich freue mich, dass ich immer wieder neue Menschen treffe, die in die gleiche Richtung blicken, und vor allem freut es mich, dass sich meine Enkel für meine Arbeit interessieren und wenn es möglich ist auch mithelfen. Ich hoffe einen guten Samen ausgelegt zu haben.

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